Küchenfensterblick
Freitag, 9. März 2007
Two minute rant
Der Tonfall war unangemessen und der Vorwurf aus der Luft gegriffen. Je länger er darüber nachdachte, desto mehr geriet er in Rage und fragte sich, woher die Gerüchte kamen. Hatte er sich falsch verhalten. Nein. Dazu war er nicht in der Position.
Nach und nach wurde ihm klar, wie viel Heuchlerei in den Vorwürfen steckte. Trotzdem musste er reagieren. Auf einen Vorwurf, der aggressiv, stil- und inhaltslos per Mail kam. Ohne Fragen ohne Raum für Reaktionen. Nicht zu antworten wäre ein Schuldeingeständnis.
Die Antwort auf die Antwort offenbarte viel heiße Luft und wenig Souveränität.
Ein schwaches Bild. Ein Fingerzeig.
No regrets.

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Dienstag, 6. März 2007
Messestress und die Zeit für anderes
Kaum zurück im neuen, alten Job hat mich die CeBIT im Griff (Irgendwer da?). Technisch bin ich noch nicht ganz ausgerüstet und so kann ich nicht wie gewohnt den Leerlauf nutzen, um nebenbei Texte zu schreiben, sondern warte bis ich zu Hause bin und bin da oft zu müde.
Momentan reicht es gerade für die Begeisterung über "Extremly Loud & incredibly Close" von Jonathan Safran Foer. Ich lese mit Kloss im Hals, mit einem Schatten auf dem Herzen und Tränen in den Augen. Ich lese mit Ungeduld und Begeisterung. Leide, liebe und verzweifle. Es ist seit langem wieder ein Buch, das weh tut so gut ist es. Und das weh tut. Ein Roman der zeigt, das Buch noch lange nicht am Ende ist. Das da Leben voller Geschichten steckt, die so wahnsinnig sind das sie wahr sein müssen. Und wenn sie es nicht sind sind sie eben gut erfunden.
Es ist schon komisch, wie mich in den vergangenen Jahren Bücher und bands aus den USA begeistern, wo ich doch so große Probleme mit diesem Land habe. Siri Hustvedt (die mich mehr beeindruckt hat als ihr Mann), Jim Dodge, und jetzt Safran Foer sind so viel tiefer und näher bei mir als vieles aus Deutschland oder UK. und ich kratze da leider nur an der Oberfläche - also immer her mit neuen Tipps.
Auch bei der Musik ist es letztlich so, dass ich zu Bloc Party und Maximo Park unglaublich gerne Auto fahre oder tanze aber wirklich nah gingen mit in den vergangenen Jahren Bright Eyes und das Umfeld, Arcade Fire, Modest Mouse und Clap Your Hands Say Yeah.
Aber klar, soviel es auch zu rebellieren gibt in Labour-UK und Große Koalitions Deutschland. Die Amis haben einfach mehr Reibungsfläche und Änderungsbedarf.
Bin ja gespannt, wie es da weitergeht und ob sich Gore doch noch bitten läßt.

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Mittwoch, 28. Februar 2007
Zeit - mal wieder
- Wann kommst du eigentlich wieder zum bloggen?
-Gar nicht im Moment. Erst war ich übers Wochenende weg, dann krankes Kind zu Hause und die Steuererklärung wartet.
- Ach so, schade.
- Ja, finde ich auch. Eigentlich wollte ich mal wieder eine längere Geschichte schreiben.
- Oh schön, worüber denn.
- Über die Unmöglichkeit, alles zu schaffen, ohne dabei zu kurz zu kommen.
- Freu ich mich drauf.
- Ich mich auch.
- Stress Dich aber nicht!
- Ok. Werd's versuchen.

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Freitag, 23. Februar 2007
Letzte Handgriffe
Die Dokumente sind gesichert, die Projekte übergeben. Meine Zeit läuft ab.
Den jüngsten Sohn habe ich heute mitgenommen und gleich wird angestossen. Die letzten Stunden am alten Arbeitsplatz. Vieles hier hat mich im letzten Jahr umgetrieben und in mehr oder weniger verschlüsselter Form seinen Platz in diesem Blog gefunden.

Wie gehabt soll auch in Zukunft lediglich das Zwischenmenschliche hier seinen Platz finden. Fürs fachliche sind andere zuständig.
Es bleibt also persönlich mit einem Hauch privatem.
Wann immer ich mir die Zeit nehmen kann.
So long and thanks for all the fishy bits, too.

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Donnerstag, 22. Februar 2007
In der Stadt
Es muss schnell gehen. Sehr schnell. Sie sind hinter uns. Und sie sind hinter uns her.
Wir taumeln durch die Strassen der Stadt die uns noch fremd ist. Der Pulsschlag in unseren Ohren übertönt den Verkehr. Wir müssen schreien, um uns zu hören. Wir müssen schreien, um nicht unterzugehen.
Die nächste Ecke. Ein kleiner Laden. Darin Bücher und Zeitungen aus vergangenen Tagen.
Der Staub brennt in unseren Augen, die Stadt brennt in unseren Lungen und wir fallen uns in die Arme.
Hier werden sie uns nicht finden.
Hier sind wir sicher. Hier sind wir weit genug weg von der Enge der Provinz.
Wir hatten die Dörfer aus denen wir kamen überstürzt verlassen. Ihre erdrückende Ruhe und Behaglichkeit.
Wir waren geflohen. Jetzt sind wir angekommen und wissen nicht wohin.

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