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Dienstag, 4. April 2006
Schlaflose Tage
zeitnehmer, 00:26h
Diesmal nichts selbst geschriebenes. Stattdessen ein paar Zeilen Begeisterung zu Jurek Becker.
Ich habe in den vergangenen Tagen "Schlaflose Tage" von ihm gelesen und habe es geradezu verschlungen. Ich muss dazu sagen, dass meine Erfahrungen mit der DDR rein theoretischer Natur sind. Als die Mauer fiel, war mir das ziemlich egal, da zu diesem Zeitpunkt gerade ein paar Schranken das andere Geschlecht betreffend bei mir fielen und das für mich persönlich deutlich spannender war.
Später dann habe ich "Amanda herzlos" gelesen und fand es ziemlich gut. Irgendwann ging mir auf, dass Jurek Becker für "Liebling Kreuzberg" verantwortlich war. "Jakob der Lügner" habe ich bis heute nicht gelesen, werde das beizeiten jedoch nachholen.
Interessanter fand ich jedoch schon seit längerem, die Dinge die man von der Privatperson Becker mitbekam. Sei es durch den wirklich tollen und herzzerreisenden Postkartenband an seinen Sohn Johnny oder aus diversen Interviews mit Manfred Krug oder seiner (Beckers) Witwe.
Bei "Schlaflose Tage" vermischte sich meine Grundsympathie gegenüber dem Autor mit einer hohen Identifikation mit den Problemen des Protagonisten. Ein Lehrer, der sein Leben von Grund auf ändern will. (Nicht das ich Lehrer wäre ...)
Aus einer nicht näher definierten oder erklärten Unzufriedenheit heraus fängt er damit an. Eine Sinnsuche beginnt, die sehr konsequent durchgezogen wird, dabei jedoch immer etwas naives behält. Auch wenn das Buch politisch ist und sich auf das System DDR bezieht, konnte ich sehr vieles aus der heutigen gesellschaftlichen Realität darin wiederfinden. Erzählt in einer einfachen aber nie schlichten Sprache. Voller Wärme und Witz, scharfsinnig aber ohne Bitterkeit.
Ich werde mir Zeit lassen bevor ich das nächste Buch von Jurek Becker anfange, denn es gibt nicht viele Alternativen in der deutschen Literaturlandschaft der vergangenen paar Jahrzehnte. So sehr ich Fauser, Brinkmann und andere schätze, die Wärme und Menschlichkeit bei gleichzeitiger Kritik am Bestehenden fehlt mir bei ihnen.
Ich habe in den vergangenen Tagen "Schlaflose Tage" von ihm gelesen und habe es geradezu verschlungen. Ich muss dazu sagen, dass meine Erfahrungen mit der DDR rein theoretischer Natur sind. Als die Mauer fiel, war mir das ziemlich egal, da zu diesem Zeitpunkt gerade ein paar Schranken das andere Geschlecht betreffend bei mir fielen und das für mich persönlich deutlich spannender war.
Später dann habe ich "Amanda herzlos" gelesen und fand es ziemlich gut. Irgendwann ging mir auf, dass Jurek Becker für "Liebling Kreuzberg" verantwortlich war. "Jakob der Lügner" habe ich bis heute nicht gelesen, werde das beizeiten jedoch nachholen.
Interessanter fand ich jedoch schon seit längerem, die Dinge die man von der Privatperson Becker mitbekam. Sei es durch den wirklich tollen und herzzerreisenden Postkartenband an seinen Sohn Johnny oder aus diversen Interviews mit Manfred Krug oder seiner (Beckers) Witwe.
Bei "Schlaflose Tage" vermischte sich meine Grundsympathie gegenüber dem Autor mit einer hohen Identifikation mit den Problemen des Protagonisten. Ein Lehrer, der sein Leben von Grund auf ändern will. (Nicht das ich Lehrer wäre ...)
Aus einer nicht näher definierten oder erklärten Unzufriedenheit heraus fängt er damit an. Eine Sinnsuche beginnt, die sehr konsequent durchgezogen wird, dabei jedoch immer etwas naives behält. Auch wenn das Buch politisch ist und sich auf das System DDR bezieht, konnte ich sehr vieles aus der heutigen gesellschaftlichen Realität darin wiederfinden. Erzählt in einer einfachen aber nie schlichten Sprache. Voller Wärme und Witz, scharfsinnig aber ohne Bitterkeit.
Ich werde mir Zeit lassen bevor ich das nächste Buch von Jurek Becker anfange, denn es gibt nicht viele Alternativen in der deutschen Literaturlandschaft der vergangenen paar Jahrzehnte. So sehr ich Fauser, Brinkmann und andere schätze, die Wärme und Menschlichkeit bei gleichzeitiger Kritik am Bestehenden fehlt mir bei ihnen.
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