Küchenfensterblick
Dienstag, 9. Januar 2007
Wo ich gerade bei Büchern bin
Weihnachten war mal wieder ein Büchersegen für mich. Gestern hat eine Kollegin dann auch festgestellt, dass ich Bücher anscheinend inhaliere. Dazu kann ich nur feststellen. Stimmt, ich lese Bücher auf Lunge.

Neben der Tochter des Schmieds zog ich mir in den vergangenen zwei Wochen noch "In der Kreide" von Philippe Djian und den zweiten Teil der Mma Ramotswe Reihe von AlexanderMcCall Smith rein.
Zwischendurch dann immer wieder mal ein Kapitel von "Wir nennen es Arbeit". Und auch wenn ich allein schon durch die Kindern einen anderen Weg als den der digitalen Boheme gewählt habe, irgendwie fühle ich mich diesem Konzept doch verwandt und verbunden und es macht Spaß Holm Friebe und Sascha Lobo durch diesen Entwurf zu folgen.
Die Option, dass was ich beruflich tue auf eigene Rechnung zu machen, ist bei mir im Grunde seit einiger Zeit da und machbar. Aber ich habe mir eben einen Rahmen gesetzt, der nicht flexibel genug ist, um die Grenze zwischen beruflichem und privatem Leben noch mehr aufzuweichen. Stattdessen: Festanstellung in Teilzeit zu meinen Bedingungen. Klappt auch und immer besser. Und im Grunde ist ja auch das was die beiden fordern: Revolution im kleinen. Politik im Privaten. Ich konnte ja auch den Vorwurf an Blumfeld, sie wären seit Jenseits von Jedem so unpolitisch nicht nachvollziehen. Eben weil sich das politische Handeln ins den privaten Bereich verlagert und da thematisiert wird.
Am schönsten aber in diesem Zusammenhang: Wir nennen es Arbeit hat bei mir die Erinnerung an ein Gedicht von R.D. Brinkmann geweckt.

"Ihr nennt es Sprache, ein Spiegel an der Wand
(...)
Die Sprache der Steine und wir haben keine"

Da waren sie dann wieder, diese Faushiebe aus Worten von denen ich mich so gerne umhauen lasse.