Küchenfensterblick
Mittwoch, 7. Februar 2007
Niemals geht man so ganz

Wenn in einigen Tagen die Beerdigung ist, wird das ganze Dorf Abschied nehmen. Sie werden sich erinnern und Geschichten von ihr erzählen, so wie sie sich an alles und jeden erinnert hat. Wer etwas über seinen Großvater und dessen Kindheit hören wollte, der kam zu ihr. Wer über die Vergangenheit der SPD und deren Zukunft reden wollte, der kam zu ihr. Wer eine Tasse Kaffee und trockenen Kuchen haben wollte, der kam zu ihr.
Oben links ist jetzt ein Platz, der nicht ausgefüllt werden kann.
Sie hat den Laden zusammengehalten. Ganz gleich ob es die Familie, die Rommégruppe oder die AWO war. Wo sie war, war was los - auch mit über 80 noch. Es ist ein Trost, dass sie so ging wie sie es gerne wollte. Schnell, friedlich und mit einer kuriosen Geschichte zum Abschluss. Denn dass sie nach dem Tod beschlagnahmt wurde, hätte ihr gefallen und wir werden zu gegebener Zeit darüber lachen. So wie wir über all die anderen Geschichten lachen, die wir mit ihr verbinden.
Glück auf Margarethe.